Donnerstag, 6. Oktober 2011

Steve Jobs (1955 - 2011)

Warum bloggt ein Tangoblogger zum Tode von Steve Jobs? Ganz einfach: Vermutlich gäbe es das Internet (in dieser Form), die große weltweite Tango-Gemeinde oder speziell dieses Blog nicht, wenn es ihn nicht gegeben hätte. Es gibt hier keine Biographie oder detailierte Würdigung, das kann man bei Wikipedia oder in Zeitungen lesen. Ich beschränke mich auf den Text der "Think different"-Kampagne von Apple Computer aus dem Jahr 1997.

Steven Paul Jobs, 1955 - 2011 (Bildquelle: Wirtschaftswoche)

Here’s to the crazy ones.
... The misfits.
The rebels.
The troublemakers.

The round pegs in the square holes.
The ones who see things differently.
They’re not fond of rules.
And they have no respect for the status quo.
You can quote them, disagree with them, glorify or vilify them.
About the only thing you can’t do is ignore them.
Because they change things.
They push the human race forward.
And while some may see them as the crazy ones,
We see genius.
Because the people who are crazy enough to think
they can change the world,
Are the ones who do.

Im Jahr 2005 (ein Jahr nach der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs) hielt er vor Absolventen der Stanford University eine Rede und endete mit einem Zitat:

Stay hungry, stay foolish!
[Bleib(t) hungrig, bleib(t) tollkühn!]
Dieses (gewiss nicht auf das Materielle bezogene) Zitat ist eine große Aufgabe - nicht nur für Tangueras und Tangueros.

8 Anmerkung(en):

Mikamou hat gesagt…

Ein brillianter Erfinder, Leader, Visionär und Unternehmer, aber zu sagen, die Welt sei jetzt besser wegen ihm, das wird im Netz mancherorts so geschrieben, halte ich dann doch für übertrieben. Auch deine einleitenden Worte gehen meines Ermessens zu weit

cassiel hat gesagt…

Eine Diskussion wäre rein hypothetisch.

Vielleicht aber ein Gedanke: Ohne das konsequente Durchhalten einer Strategie vom bedienbaren Computer (angefangen mit Apple Lisa, dem Vorgängermodell des Macintosh) wäre vielleicht heute noch jeder Computer beige und würde nach dem Start den Benutzer mit "C:\ >" begrüßen; gäbe es vermutlich keine Musikwiedergabe auf dem Computer und das mobile Internet wäre noch immer eine Utopie (um nur einige Punkte zu nennen).

Natürlich war Steve Jobs auch ein CEO eines Computer-Konzerns, aber er hat eben häufig den Schwerpunkt anders gesetzt. Nicht umsonst würdigt ihn Google heute weltweit auf der Startseite.

Mikamou hat gesagt…

Not famous but some last words …

Ich hatte während der Schulzeit einen Apple II, habe später auf den ersten Apple Macintosh studiert, auf allen IT Messen mich am Apple Stand mit dem passenden Obst versorgt, Ende Achtziger bin ich stolz mit der Jutetaschen, auf welchen der regenbogenfarbenen Apfel prangte, rum gelaufen und die dazu gehöhrenden Sticker liegen sicher noch in irgendeiner Schublade zu Hause.

Zu den Erfindungen: Xerox Star war der Computer, welcher die grafische Oberfläche kommerzialisiert hat (Siehe Xerox Star und Apple Lisa). Musikwiedergabe auf dem Computer in ansprechender Qualität wurde eher von Amiga und Atari unters breite Volk gebracht. Da gab es einige Firmen mit guten Ideen, aber lausigem Marketing und Verkauf (Siehe auch die traurige Geschichte von DEC). Auch beim mobilen Internet war es weniger die Technik selbst, durch welche sich Apple ausgezeichnet hat, als die Fähigkeit sie sexy zu präsentieren. Und ich gehe mal davon aus, dass du iTunes nicht als Errungenschaft für die Musikwiedergabe siehst…

Die Leute von Apple und allen voran Steve Jobs sind Leute mit einem unglaublichen Gespür, was sich durchsetzen wird und wie es unter die Leute gebracht werden kann. So ist die Userexperience der Applegeräte ist in vielen Fällen unerreicht. Und so kommt es auch, dass sich Leute freiwillig Apples Zensur aussetzen und in ihre technische Abhängigkeiten begeben.

Apple hat sich oft sehr ausgrenzend verhalten (eigene geschützte Schnittstellen (ADB, Dock Connector, …), eigen Protokolle (AppleTalk, Bonjour, iPhone Sync,…), eigene Formate (QuickTime, AAC, …), fremde Techniken bewusst ignoriert. (WMA, Flash on Safari mobile, …) und vermeintliche Konkurrenten behindert (AppStore appoval process, Patentstreitigkeiten)) und immer die maximale Kundenbindung angestrebt. Das wohl weisslich immer unter dem Banner dass es das Beste für den Kunden ist.

Und nun zum Schluss: Jobs philosophische Bemerkungen finde ich herausragend und sie berühren mich sehr!

cassiel hat gesagt…

Ich könnte jetzt in eine Argumntation einsteigen, das führt allerdings nicht weiter.

Ja, ich denke die Ansichten werden bleiben, länger jedenfalls als iPod, iPhone, und iPad...

P.S. Du hast Recht. Schade, daß DEC untergegangen ist. Auch ich habe während meiner ersten Studienjahre noch an einer Vax das Programmieren gelernt. (Damals hatte der Mac noch einen s/w Bildschirm mit rasanten 512*384 Pixeln Auflösung und kostet soviel wie ein Kleinwagen).

Cinderella hat gesagt…

Danke für den Beitrag und den Link, Cassiel. Steve Jobs war bisher niemand, mit dem ich mich befasst habe. Alles was ich jetzt über ihn lese, ist sehr beeindruckend - nicht nur für mich als Tangotänzerin.

Anonym hat gesagt…

Aus der FAZ:

"Drei Äpfel haben die Welt verändert: Einen Apfel aß Eva, einer fiel auf Newtons Kopf – und einen hat Steve gebaut."

(http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/apple-steve-jobs/thankyousteve-die-gemeinde-trauert-11484384.html)

ThankYouSteve

Mikamou hat gesagt…

Ein paar ganz sanfte Euphorie-Dämpfer. 1 2 3

tangopeter hat gesagt…

Da sich das "Sechswochenamt" seinem Ende zuneigt,
sei doch noch ein nicht mehr so sanfter Euphoriedämpfer gestattet
Ob wir wollen oder nicht, wir sind alle Sklavenhalter - nur nicht mehr offensichtlich,
sondern versteckt, verdrängt, verschwiegen. Wir haben die Sklavenhaltung nur "outgesourced".
Nach China, Bangladesh... - weit weg von unserer heilen Konsumwelt.