Montag, 25. Oktober 2010

Für die neue Woche 85: Ricardo Tanturi, Enrique Campos - Así se canta

Mit einem neuen Tango versuche ich die Diskussionen der letzten Tage hinter mir zu lassen. Diese Woche gibt es (auf besonderen Wunsch der mir liebsten Tanguera von allen) Así se canta von Ricardo Tanturi (Gesang: Enrique Campos).

Für mich ist die Kombination Tanturi/Campos eine der Verbindungen in der Tangomusik, die eine unheimliche Dynamik verbreiten. Christian Tobler merkte zu Recht an, daß er beim Auflegen zurückhaltend ist, da Enrique Campos häufig in seinem Gesang auch die üblicherweise unbetonten Stellen des Taktes betont. Dadurch mag es schwerer sein, diese Musik zu tanzen, aber es gibt der Musik eine Lebendigkeit die besticht.

Ricardo Tanturi (Gesang: Enrique Campos) - eine Aufnahme vom 19. August 1943:

Direkter Link zum Titel bei goear.com.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich einen guten Start in die neue Woche.

7 Anmerkung(en):

chamuyo hat gesagt…

Tanturi / Campos ist tatsächlich etwas besonderes. Die rhythmisch veranlagten Tänzer bevorzugen Tanturi / Castillo, aber diejenigen, die gelegentlich etwas mehr "Sentimiento" brauchen, lieben Campos. Es gibt auch sehr Milonga-taugliche Stücke wie Una Emocion, Oigo tu voz, Muchachos Comienza La Ronda, Que Nunca Me Falte, Malvon, Recien, die zu den "greatest hits" gehören.
Was den off-beat Gesang angeht, man muss sich halt entscheiden ob man der Stimme oder den Bandos folgt. Ich finde der Gesang ist eine willkommene Abwechslung zu dem eher einfach strukturierten Rhythmus von Tanturi.
(Und besser als Varela ist das allemal!... das war für Christian, SCNR)

Anonym hat gesagt…

Darf ich hier einmal eine vielleicht etwas naive Frage stellen? Wie muss ich mir das eigentlich vorstellen? Hat eine Leiter eines "orquestas" immer nur einen Sänger zu einer Zeit gehabt? Oder gab es da auch parallele Verläufe (also etwa: heute nehme ich Sänger A mit zu den Aufnahmen morgen Sänger B)? Konkret auf Ricardo Tanturi bezogen: Waren seine Phasen mit Alberto Castillo und Enrique Campos parallel oder zeitlich hintereinander?

Ich hoffe, ich darf so naive Fragen hier einmal stellen.

Vorab schon vielen Dank für die Mühen bei der Beantwortung.

cassiel hat gesagt…

Hier darf jeder so viel fragen wie er mag. Ich bin kein Musik-Experte und hoffe einmal, daß größere Musik-Kenner zu Deiner Frage später detailierter schreiben.

Einen ersten Hinweis gebe ich Dir einmal...

Bei Ricardo Tanturi sieht es tatsächlich so aus, daß er zunächst mit Alberto Castillo als Sänger arbeitete und später zu Enrique Campos wechselte.

Aber es gibt auch andere Modelle: Aníbal Troilo spielte beispielsweise am 5. April 1943 mit Alberto Marino Tango y copas ein, arbeitet aber noch einige Zeit mit Francisco Fiorentino zusammen. Seine letzte Aufnahme mit Fiore war nach meinem Kenntnisstand Temblando vom 30. März 1944.

Für eine detailiertere Antwort muss ich Dich leider vertrösten. Vielleicht kann hier ein Experte dazu schreiben. Das übersteigt deutlich meinen (musikalischen) Wissens-Horizont.

Theresa hat gesagt…

Also, es gibt Orchester, die über längere Phasen immer nur mit einem Sänger gearbeitet haben (Tanturi, d'Agostino, Fresedo, d'Arienzo) und welche, die öfter abgewechselt haben (Canaro, Lomuto, di Sarli u.v.a.). Wobei mein "Expertentum" beschränkt ist, denn ich habe in meinem Musik-Archiv nur die Jahre getaggt und nicht das genaue Aufnahme-Datum.
Theresa

Anonym hat gesagt…

cassiel! da sieht man´s mal wieder: von nix ne ahnung und zum tango schreiben. ts ts ts

cassiel hat gesagt…

@Anonym

Huch...

Egal! auch Dir ein "Herzliches Willkommen" hier...

Muss schon wieder weiter...

chamuyo hat gesagt…

bei Tanturi war es tatsächlich so, dass er erst mit Castillo und dann mit Campos gearbeitet hat.
guckst du hier:
http://www.todotango.com/english/creadores/tanturi.asp

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